Standort gesichert: Livista Energy baut erste Lithium-Raffinerie in Emden, Niedersachsen

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Luxemburg/Emden. Die Livista Energy GmbH hat den Zuschlag für die Nutzung einer 32 Hektar großen Fläche am Wybelsumer Polder im niedersächsischen Emden bekommen, um dort ihre erste kohlenstoffarme Lithium-Raffinerie zu bauen. Stefan Klaassen und Daniel Bloor, Geschäftsführer der Livista Energy GmbH, sowie die Geschäftsführung des Hafenbetreibers Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG haben den Pachtvertrag für das hafennahe Gelände am 2. Oktober 2023 unterschrieben.


Bereits im Juni 2023 hatten sich beide Parteien in einer Grundsatzvereinbarung – einem „Letter of Intent“ – auf die wesentlichen Eckpunkte des unterzeichneten Vertrags geeinigt. Zuvor hatten auch Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitales Olaf Lies und Vertreter der „Livista Energy Europe S.A.“ eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, in der das Bundesland Niedersachsen dem Unternehmen seine Unterstützung zur Umsetzung des Projekts am Standort Emden zugesagt hat. Ab 2026 soll die Raffinerie, in der Lithiumerz in Lithium umgewandelt wird, in Betrieb genommen werden.

Lithium: Kurze, robuste und nachhaltige Lieferketten für Europa

Für Livista ist der Raffinerie-Standort in Emden eine strategische Entscheidung. Der Seehafen Emden ist der drittgrößte deutsche Nordseehafen und bietet eine gute infrastrukturelle und geografische Anbindung. Von hier aus soll die wachsende Elektrofahrzeugindustrie Europas mit Lithium beliefert werden. „Unsere erste Anlage wird genügend Lithium in Batteriequalität für die Produktion von 850.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr liefern“, sagt Daniel Bloor. „Durch die Ansiedlung in Deutschland, einem Land mit einer so klaren Politik in Richtung Elektrifizierung und Batteriezellenproduktion, werden wir kürzere, sauberere und nachhaltigere Lieferketten sowie Resilienz schaffen.“ Auch der Zugang zu einem hohen Volumen an erneuerbaren Energien hat die Entscheidung der Livista für diesen Standort geprägt.

 

Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitales Olaf Lies: „Das Erreichen der Klimaschutzziele und der Energiewende setzen Investitionen in eine neue zukunftsfähige Industrie voraus. Dabei kommt Niedersachen die zentrale Rolle zu. Klar ist: Industrie folgt Energie – das wird ein zentrales Thema für den Norden. Gerade die niedersächsischen Hafenstandorte sind für Ansiedlungen neuer Industrien hervorragend geeignet. Das gilt insbesondere für den Standort Emden. Neben dem Produktionsstandort von Volkswagen mit dem Bau von Elektrofahrzeugen wird das Thema „Batterie“ eine immer größere Rolle spielen. Die Ansiedlung von Livista stärkt Niedersachsen in seiner Rolle als Vorreiter von Zukunftstechnologien und setzt einen weiteren Meilenstein im Rahmen der Transformation zur E-Mobilität. Die Lithium-Produktion in Emden ist eine große Chance für die Zusammenarbeit der niedersächsischen, deutschen und europäischen Industrie. Ich bedanke mich bei Livista, der Stadt Emden und bei NPorts, die in der zurückliegenden Zeit intensive Gespräche geführt haben. Das ist ein guter Tag für den Wirtschaftsstandort Emden.“

 

Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierung GmbH & Co. KG: Auf unsere Ausschreibung der hafennahen Flächen in Emden haben wir erfreulich viele sowie gute Bewerbungen erhalten. Das zeigt uns, wie attraktiv und zeitgemäß unser Flächenangebot in den Häfen ist. Und es bestätigt uns, dass unsere Häfen entscheidende Standorte für die Energieversorgung, Energiesicherheit und Innovationen sind.“

 

Matthias Arends, Landtagsabgeordneter der SPD aus Emden: „Die Ansiedlung von Livista an unserer Küste betont die führende Rolle Niedersachsens im Bereich zukunftsweisender Technologien und markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Wirtschaft und einer zukunftsorientierten Industrieproduktion in Deutschland. Die Schaffung einer Lithiumveredelungsanlage in Emden bietet das Potenzial, zu einem zentralen Knotenpunkt für die Zusammenarbeit zwischen niedersächsischen, deutschen und europäischen Industrieunternehmen zu werden. Gleichzeitig stärkt diese Anlage unsere Unabhängigkeit von asiatischen Zulieferländern.“

Tim Kruithoff, Oberbürgermeister der Stadt Emden: „Dass der Vertrag zwischen Livista Energy und Niedersachsen Ports nun unterzeichnet wurde, freut mich sehr. Damit erreicht das Unternehmen einen weiteren wichtigen Meilenstein und Emden ist ein Schritt weiter in der erfolgreichen Entwicklung seines Elektromobilitäts-Clusters. Als Seehafenstadt werden wir dieses Ansiedlungsvorhaben mit ganzer Kraft unterstützen.“

 

Stefan Klaassen, Geschäftsführer der Livista Energy GmbH und Chief Strategy Officer der Livista Energy Europe S. A.: „Livista wird neue Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich des kritischen Rohstoffs Lithium entwickeln und Emden in einen weltweiten Exzellenzpool für die Energiewende einbinden. Damit geht die Strategie für den Standort Emden auf. Die Lithium-Raffinerie legt den Grundstein für das nordwestliche Energie-Hub Europas und wird weitere bedeutende Akteure der Energiewende in die Region ziehen. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei Hargrove Real Assets LLP und bei unserem COO Jean-Marc Ichbia für die gute und eng abgestimmte Zusammenarbeit.“